Elektro-Thermografie – Infrarot-Meßtechnik in elektrischen Anlagen
Durch den berührungslosen Charakter der Messmethode bietet die Thermografie die Möglichkeit, Elektro-Anlagen während des Betriebes zu überprüfen. Mögliche Defekte, die zu einem Ausfall der gesamten Anlage führen können, werden rechtzeitig erkannt. Ebenso sich anbahnende Brände, verursacht durch überhitzte Bauteile. Unnötige Betriebsstillstände werden vermieden. Infrarot-Kontrollmessungen können in allen Spannungsebenen durchgeführt werden. 
20-kV Kabelendverschluss, Klemmverbindung am Kabelendverschlussbolzen weist einen Fehler auf.
Dazu gehören Messungen an:
Niederspannungs-Schaltanlagen
Mittelspannungs-Schaltanlagen
Hochspannungs-Schaltanlagen
Höchstspannungs-Schaltanlagen
Freileitungen

Innenraumschaltanlagen

nieder
Niederspannungs-Schaltanlagen
Bei Infrarot-Messungen an Niederspannungsschaltanlagen und Verteilungen sind die meisten Fehlinterpretationen möglich:
Aus langjähriger Erfahrung wissen wir zu unterscheiden, ob Bauteile wirklich defekt sind oder das Thermogramm sie nur als defekt erscheinen lassen.
Zum Bespiel können aufgrund ausgehender Infrarot-Strahlung von Widerständen, Spulen, Sicherungen, Überstromauslösern und Lampen die Bauteile selbst als defekt interpretiert werden.
Oder eine andere Quelle für Fehlinterpretationen in Drehstromkreisen kann die asymmetrische Belastung einzelner Stromkreise sein.
Schütz-Anschluss-Klemmverbindung
Schütz-Pressverbindung
mittel
Mittelspannungs-Schaltanlagen
Für die erfolgreiche thermografische Untersuchung von Mittelspannungsanlagen steht uns ein immenses elektrotechnisches Fachwissen dieser Anlagen zur Verfügung und eine über 30jährige Praxiserfahrung bei der Beurteilung der Thermografischen Messungen. 
Die Untersuchung von Mittelspannungsanlagen bedingt ein äußerst umsichtiges Arbeiten da sie ganz besondere Gefahren birgt. Die Thermografische Messung erfordert in der Regel das Öffnen der Schaltzellen-Türen. Daher ist der Abstand zu den spannungsführenden Teilen meist extrem gering; die Betriebsmittel liegen oft im „Handbereich“.
Schraubverbindung
Bei diesem Beispiel geht die Ursache für die Erwärmung von der Schraubverbindung aus, mit der der Gegenkontakt an der Sammelschiene angeschraubt ist.
Stromwandler
Hier sind zwei Stromwandler zu sehen Links mit defekter Schraubverbindung, Rechts normal temperiert.
Fahrwagenanlage
Dieses Thermogramm läßt nur eine eindeutige Diagnose zu, wenn man den Aufbau einer Fahrwagenanlage kennt. Der Einschubkontakt ist die Ursache für die Erwärmung.
20-kV Kabelendverschluss
20-kV Kabelendverschluss, Klemmverbindung am Kabelendverschlussbolzen weist einen Fehler auf.
hoch
Hochspannungs-Schaltanlagen
In Hochspannungsanlagen über 110-kV ist diese Gefahr deutlich geringer, da die Abstände in den Anlagen i.d.R. so groß sind, das sie sich nicht mehr im „Handbereich“ befinden. Hier treten allerdings - je höher die Spannungen sind - andere Probleme auf, die sich je nach Wetterlage noch verstärken können. Stichwort: Induktion/Magnetfelder. Hier wird Spannung im wahrsten Sinne des Wortes in Form von unangenehmen elektrischen Entladungen spürbar und kann im schlimmsten Fall zum Ausfall bzw. Beschädigung der Messgeräte führen. 
Neben den sicherheitsrelevanten Fragen werden hier noch zusätzlich besondere Ansprüche an die Ausrüstung gestellt. Als Stichworte seien hier ein paar Punkte genannt: hohe Kameraauflösung, Teleobjektive, Anemometer, Globalstrahlungsmessgerät.
60-kV Sammelschienen-Trenner
60-kV Sammelschienentrenner, Trennerkontaktfinger
110-kV Sammelschienen- Trenner
110-kV Sammelschienentrenner mit mangelhaftem Kontaktdruck
20-kV Trafodurchführung
110-/20-kV Umspanner, Sekundärseite, mangelhafte Schraubverbindung auf der Trafodurchführung.
110-kV Leistungsschalter
110-kV Leistungsschalter, flexible am Leistungsschalterpol, mangelhafte Klemmverbindung.
hoechst
Höchstspannungs-Schaltanlagen
Hier wird Spannung im wahrsten Sinne des Wortes in Form von unangenehmen elektrischen Entladungen spürbar und kann im schlimmsten Fall zum Ausfall bzw. Beschädigung der Messgeräte führen. 
Neben den sicherheitsrelevanten Fragen werden hier noch zusätzlich besondere Ansprüche an die Ausrüstung gestellt. Als Stichworte seien hier ein paar Punkte genannt: hohe Kameraauflösung, Teleobjektive, Anemometer, Globalstrahlungsmessgerät.
380-kV
380-kV-Sammelschienentrenner
220-kV Scherentrenner,
220-kV Scherentrenner, mangelhafter Kontakt im Antriebsgehäuse.
220-kV Scherentrenner
220-kV Scherentrennerantrieb
freileitungen
FREILEITUNGEN
Eine erfolgreiche thermografische Messung beginnt bereits im Büro. Zur Planung gehören die genaue Absprache mit dem Auftraggeber, die Abfrage der Wetterbedingungen, sowie falls notwendig der Windprognosen. 
Es muss sichergestellt werden, dass die zu untersuchenden Umspannwerke, Freileitungen und Anlagen ausreichend Last aufweisen.
Unsere Vorgehensweise:

Im Umspannwerk wird zunächst der Ist-Zustand dokumentiert und falls notwendig Umschaltungen veranlasst. Dabei ist eine Mindestlast von 20% des Begrenzungsstromes anzustreben um ein aussagekräftiges Messergebnis zu erzielen.
Erst 30 Minuten nach der Umschaltung kann die Anlage wieder untersucht werden. So wird sichergestellt, dass die Bauteile bzw. die elektrischen Verbindungen annähernd Betriebstemperatur erreicht haben.
Jeweils vor dem Gang durch die Anlage werden Umgebungsparameter aufgenommen und ggf. in die IR-Kamera eingegeben. Regen, Schneefall oder Nebel können die Messungen so stark beeinträchtigen, so dass keine Messungen durchgeführt werden können.
Die Anlagen werden systematisch Feld für Feld abgegangen und thermografisch untersucht.
Lokalisierte Schwachstellen werden so dokumentiert, dass sie zweifelsfrei und deutlich erkennbar sind. Vorher werden die Parameter noch einmal überprüft und ggf. korrigiert.
Zusätzlich wird vom gleichen Bildausschnitt noch ein Sichtbild angefertigt.
Die Berichte werden in Absprache mit dem Auftraggeber und auf Grundlage der Richtlinie des VATh bzw. nach VdS 2560 ausgearbeitet.

Leitung mitte Rohrstromverbinder
Schalenstromklemme
Abspannklemme
innen
Innenraum-Schaltanlagen
Solange die Anlagen offen gebaut und Schraubverbindung, Kontakte usw. optisch gut zu sehen sind, ist die Beurteilung der Hotspots genauso eindeutig vorzunehmen, wie im Niederspannungsbereich.
Immer häufiger sind die Anlagen heute Gießharzisoliert, gekapselt, luftisoliert oder als Sf6 isolierte Anlage ausgeführt. Das erschwert ohne fundierte Anlagen- und Bauteilkenntnis das Erkennen und die Beschreibung der möglichen Schwachstellen erheblich.
Als einfachstes Beispiel für die Wichtigkeit der Bauteilkenntniss sei hier das unterschiedliche Temperaturverhalten von Strom- und Spannungswandlern genannt. Häufig sind sie z.B. in Mittelspannungsanlagen als Gießharzwandler ausgeführt und können dabei sehr ähnlich aussehen. Fällt zum Beispiel in einer Innenraum-Anlage ein Stromwandler auf, der sich erwärmt, sollte das auf jeden Fall die Aufmerksamkeit des Thermografen erregen; bei einem Spannungswandler hingegen – solange die Temperaturverteilung bei allen drei Wandlern gleichmäßig ist – nicht.
Als einfachstes Beispiel für die Wichtigkeit der Bauteilkenntniss sei hier das unterschiedliche Temperaturverhalten von Strom- und Spannungswandlern genannt. Häufig sind sie z.B. in Mittelspannungsanlagen als Gießharzwandler ausgeführt und können dabei sehr ähnlich aussehen. Fällt zum Beispiel in einer Innenraum-Anlage ein Stromwandler auf, der sich erwärmt, sollte das auf jeden Fall die Aufmerksamkeit des Thermografen erregen; bei einem Spannungswandler hingegen – solange die Temperaturverteilung bei allen drei Wandlern gleichmäßig ist – nicht.
10-kV Schaltanlage
10-kV Schaltanlage, defekte Schraubverbindung an Sammelschienentrenner
10-kV Kabelendverschluss
10-kV Kabelendverschluss, Isolierung bei L1 und L2 durchgeschlagen, Leiter 3 mangelhafte Schraubverbindung